Die Kopflaus

Die Kopflaus (lateinisch pediculus humanus capitis) gehört – ebenso wie die Filzlaus und die Kleiderlaus – zur Familie der Menschenläuse. All diese blutsaugenden Parasiten leben auf dem menschlichen Körper. Der Lebensraum der Kopflaus ist dabei, wie der Name schon vermuten lässt, der Kopf – und dort vor allem der Haaransatz. Besonders häufig kommt sie bei Kindern vor.

Der Lebenszyklus einer Kopflaus

Der bis zu 30-tägige Lebenszyklus einer Kopflaus beginnt mit einem etwa 0,8 mm großem, ovalen Ei. Die Hülle dieses Eis wird auch Nisse genannt. Dieses Ei besteht ebenfalls aus Chitin und wird vom Muttertier ganz nah an der Kopfhaut an einem Haar festgeklebt. Dafür benützen Kopfläuse ein Sekret, welches nach kurzer Zeit aushärtet und nicht wasserlöslich ist. Besonders gerne werden die Eier an den Haaren im Nackenbereich, an den Schläfen und hinter den Ohren befestigt, denn dort herrscht die ideale Temperatur für die Entwicklung der Kopflauseier.

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Nach circa einer Woche, in Ausnahmefällen aber auch länger, schlüpft aus dem Ei eine sogenannte Nymphe oder auch Larve genannt. Die Nymphe sieht schon komplett wie ein ausgewachsenes Tier aus, sie ist nur etwas kleiner (1 bis 2 mm). Anschließend beginnt die Nymphe zu wachsen, sich zu häuten und Blut zu saugen. In den nächsten 9 bis 12 Tagen entwickelt sie sich zu einer ausgewachsenen und geschlechtsreifen Kopflaus. 

Erst die ausgewachsenen Kopfläuse können Eier ablegen und diese an den Haaren festkleben. Insgesamt kann ein Läuseweibchen ca. 10 Eier pro Tag produzieren. Das Erstaunliche dabei: Das Kopflausweibchen braucht keinen männlichen Artgenossen, um entwicklungsfähige Eier zu legen. Eine einzige Paarung kurz nach dem Schlüpfen genügt dem Weibchen, um ihr Leben lang Eier abzulegen.

Warum ist Menschenblut für Kopfläuse wichtig?

Als blutsaugender Parasit hat sich die Kopflaus im Laufe ihrer Evolution auf ihren Wirt spezialisiert – den Menschen. Mit ihrem Stechsaugrüssel ritzt sie alle zwei bis vier Stunden die obere Schicht der Kopfhaut auf und beginnt, Blut zu saugen. Durch das Aufsaugen des Blutes und ihren transparenten Chitinpanzer nimmt die Kopflaus dabei eine rötliche Farbe an. Wie Stechmücken spritzt auch die Kopflaus Speichel in den Wundkanal, um eine Gerinnung des Blutes zu verhindern.

Der Lausspeichel in der Wunde kann zu Infektionen und Immunreaktionen führen. In anderen Gebieten der Welt, vor allem in Entwicklungsländern, können Kopfläuse auch Überträger von Krankheitserregern (zum Beispiel dem Erreger des Fleckfiebers) sein. In unseren Breiten ist dies jedoch nicht der Fall.

Verbreitung von Kopfläusen

Kopfläuse gibt es auf der ganzen Welt, aber vor allem Kinder sind sehr häufig von einem Befall betroffen. Da die Kopflaus nicht springen kann, bleibt ihr nur das Klettern. Daher kann sie bei direktem Haarkontakt zwischen zwei Menschen auf einen neuen Wirt klettern. Wahrscheinlich ist dies der Grund, weshalb Mädchen mit ihren längeren Haaren häufiger von Kopfläusen betroffen sind als Jungen.

Typischerweise treten Kopfläuse in Form von zeitlich begrenzten Epidemien auf. Wenn sie ausbrechen, dann oft in Einrichtungen zur Betreuung von Kindern, wie beispielsweise in Kindergärten oder Schulen. Das Auftreten dieser Kopflausepidemien ist meist jahreszeitenabhängig. Besonders häufig treten sie am Ende der Sommerferien auf. Die Körperhygiene der Betroffenen, wie beispielsweise die Häufigkeit von Duschen oder Haare waschen, spielt für den Befall durch Kopfläuse übrigens keine Rolle.

Wissenswertes über die Kopflaus

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